Raclette mit Baby und Kleinkind: So wird es lecker & entspannt!

Raclette mit Baby und Kleinkind

Wenn du dich fragst, ob Raclette mit Baby und Kleinkind eine gute Idee ist, kann ich dir als dreifache Mutter und Ernährungsberaterin ganz klar sagen: Ja – unbedingt!

Raclette ist ein geselliges Essen, das Kinder von Anfang an wunderbar mit einbezieht, wenn man ein paar Dinge beachtet. Denn natürlich gilt: Wo heiße Pfännchen, dampfender Käse und kleine neugierige Hände zusammentreffen, braucht es ein bisschen Vorbereitung und Aufmerksamkeit.

Bei uns ist Raclette schon seit Jahren ein fester Bestandteil an den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester. Dann duftet es nach geschmolzenem Käse, Gemüse brutzelt auf der Grillplatte, und rund um den Tisch sitzen Omas, Opas, Tanten, Onkel und mittendrin unsere Kinder. Schon als Babys durften sie mit dabei sein und später, als sie zwei oder drei Jahre alt waren, durften sie sogar ihre eigenen kleinen Pfännchen füllen.

Ich habe mich im Laufe der Jahre zu einer echten Raclette-Expertin entwickelt. Auf meinem Blog Familienkost findest du inzwischen alles vom klassischen Schweizer Raclette bis hin zu vegetarischen, kinderfreundlichen oder festlichen Raclette Ideen. Und genau deshalb möchte ich dir heute zeigen, wie Raclette auch mit Baby und Kleinkind sicher, entspannt und richtig lecker wird.

Denn mit der richtigen Sitzordnung, geeigneten Zutaten und ein paar einfachen Sicherheitshinweisen wird das gemeinsame Essen am Raclette-Tisch zu einem echten Familienerlebnis – ganz ohne Stress und Gefahren.

Mit diesen 5 Tipps wird es ein entspannter Abend

  1. Das Baukastensystem mit Safe Food für Picky Eater:
    Raclette ist perfekt, wenn Kinder mit am Tisch sitzen. Es gibt so viele verschiedene Zutaten, dass sich jeder das aussuchen kann, was ihm schmeckt. Gerade kleine Kinder lieben das! Sie dürfen selbst entscheiden, was sie in ihr Pfännchen legen. Das fördert Selbstständigkeit und macht Lust, neue Lebensmittel zu probieren.

    Was ich daran besonders mag: Beim Raclette ist immer etwas dabei, das Kinder schon kennen und mögen. Ich nenne das Safe Food. Das sind Lebensmittel, die ohne Risiko gegessen werden und garantiert gut ankommen. Typische Beispiele sind gekochte Kartoffeln, Nudeln oder mild vorgekochtes Gemüse. Die kann man auch einfach pur essen, wenn das Pfännchen noch brutzelt oder der Hunger schon groß ist.

    Raclette funktioniert wie ein kleines Baukastensystem: Jeder nimmt sich das, was er mag, sortiert, kombiniert oder genießt nach eigenen Vorlieben. Genau das macht den Zauber aus: kein Zwang, kein Druck, sondern gemeinsames Ausprobieren und Genießen. So wird Raclette zu einem echten Familienerlebnis, bei dem vom Baby bis zu Oma und Opa alle mitmachen können.
    Raclette mit Kleinkind
  2. Geduld ist keine Voraussetzung
    Kleine Kinder und Geduld passen beim Essen selten zusammen. Beim Raclette ist das kein Problem, denn es gibt immer etwas, das schon fertig ist. Während die Pfännchen brutzeln, lassen sich viele Zutaten auch schon roh essen: ein Stück Pellkartoffel, geschnittenes Gemüse, Käsewürfel oder Brot überbrücken die Wartezeit, ohne dass Stress aufkommt. Ich finde, das nimmt auch uns Eltern den Druck raus. Niemand muss darauf achten, dass alle gleichzeitig essen. Beim Raclette darf jeder im eigenen Tempo genießen und das macht es gerade mit Baby oder Kleinkind so entspannt.
  3. Sicherheit geht vor
    Wo heiße Pfännchen auf neugierige Kinderhände treffen, muss man auf die Sicherheit achten und einige Vorkehrungen treffen. Das Raclette-Gerät steht am besten in der Tischmitte außer Reichweite kleiner Kinderhände. Beim Hantieren mit heißen Pfännchen sollten Eltern oder andere Erwachsene immer helfen. Das schützt vor Verbrennungen.

    Verzichte außerdem auf eine Tischdecke. Einmal daran gezogen, und schon kann das heiße Raclette-Gerät umkippen. Auch Kabel sollten so verlegt sein, dass niemand darüber stolpert oder daran zieht. So vermeidet man Unfälle – und es wird ein ruhiger, schöner Abend.
  4. Sitzordnung mit System
    Dein Baby oder Kleinkind sollte immer zwischen zwei Erwachsenen sitzen, am besten zwischen Mama, Papa, Oma oder Opa. So ist immer jemand da, der mit den Pfännchen, beim Portionieren oder einfach beim Reichen von Zutaten helfen kann.

    Bei uns saß beim ersten Raclette unser jüngstes Baby noch auf dem Schoß. Die Jungs waren damals zwei und drei und saßen zwischen Onkel Stefan und Oma Sabine. Der große Cousin mit sieben war schon ein echter Helfer. So konnte jeder mitmachen, und trotzdem war alles sicher.
  5. Locker bleiben
    Raclette ist ein geselliges Essen, das sich gern mal über Stunden ziehen kann und kein Anlass für strenge Tischregeln. Kinder dürfen ruhig mal zwischendurch aufstehen oder sich bewegen. Nur eine Regel gilt fürs Vom-Tisch-Aufstehen immer: mit leerem Mund und sauberen Fingern! So bleibt’s sicher, entspannt und fröhlich. Wenn man Raclette mit Baby oder Kleinkind gut vorbereitet, wird daraus ein Familienritual, das alle lieben. Es verbindet, macht Spaß und zeigt schon den Kleinsten: Gemeinsames Essen ist etwas Schönes.

Raclette mit Baby

Geeignete Raclette Zutaten für Baby und Kleinkind

Während beim echten Schweizer Raclette nur Pellkartoffeln, Käse, Silberzwiebeln und Gewürzgurken auf den Tisch kommen, artet die Palette an Raclette Zutaten bei der deutschen „Tischgrill-Party“ oft aus. Weil wir das so lieben, aber nicht jedes Jahr neu überlegen möchten, habe ich eine große Raclette Zutatenliste erstellt, die du dir gern ausdrucken kannst. Eigentlich eignet sich davon auch alles für kleine Kinder und Babys. Trotzdem liste ich dir hier die besten Raclette Zutaten für Baby und Kleinkind nochmal separat auf.

Als Beikost

Von der Grillplatte
  • gewürfelte Hähnchenbrust – ungewürzt und nicht zu scharf angebraten
  • Lachs, am besten pur
  • gegrilltes Gemüse wie Zucchini

Pur aus dem Zutaten-Vorrat
  • Pellkartoffeln
  • Brot
  • vorgekochte Nudeln
  • vorgekochtes Gemüse wie Blumenkohl, Möhren und Brokkoli


Zusätzlich für das Kleinkind:

Von der Grillplatte:
  • kleine Bratwürstchen oder Bratwurstscheiben
  • gegrillte Champignons oder Auberginen
  • Bratkartoffeln

Pur aus dem Zutaten-Vorrat:
  • Gewürzgurken
  • eingelegte Maiskolben
  • Mais aus der Dose
  • Tomaten
  • Spargelstücke

Raclette Baukastensystem

Achte auf runde oder feste Zutaten

Harte, runde Lebensmittel sind für Babys und kleine Kinder gefährlich. Sie können in die Luftröhre geraten oder in der Speiseröhre stecken bleiben. Deshalb solltest du sie deinem Kind unter drei Jahren nicht anbieten. Manche Fachleute empfehlen sogar, bis zum fünften Geburtstag vorsichtig zu sein.

Dazu gehören zum Beispiel Oliven, Weintrauben und Mini-Tomaten. Schneide oder viertele sie immer, bevor du sie auf den Tisch stellst. So kann dein Kind sie sicher kauen und schlucken.

Anders ist es mit Mais oder Erbsen. Sie sind klein und rutschen in der Regel gut durch. Trotzdem gilt: Verlass dich auf dein Gefühl. Wenn du unsicher bist, zerdrücke sie einfach mit einer Gabel. Wichtig ist, dass du dich dabei wohlfühlst – entspannt essen mit Kids am Tisch klappt nur, wenn du dich sicher fühlst.

Welcher Käse eignet sich für Baby und Kleinkind?

Beim Raclette mit Baby und Kleinkind gilt: weniger ist mehr – vor allem beim Käse. Klassischer Raclettekäse ist meist sehr würzig, stark gesalzen und daher für kleine Kinder nicht geeignet. Die meisten mögen den kräftigen Geschmack ohnehin nicht besonders. Für Babys ist Käse im ersten Lebensjahr generell noch kein fester Bestandteil der Ernährung. Wenn du möchtest, kannst du beim gemeinsamen Raclette aber ein paar winzige Krümel von einem milden Käse mit ins Pfännchen geben – mehr zum Probieren als zum Essen. So kann dein Baby ein bisschen am Familienessen teilhaben, ohne dass es zu salzig oder eiweißreich wird.

Für Kleinkinder ab etwa einem Jahr eignen sich milde, gut schmelzende Käsesorten wie:
  • junger Gouda
  • Edamer
  • Butterkäse
  • Mozzarella
  • in kleinen Mengen auch milder Feta

Diese Sorten verlaufen beim Überbacken schön cremig, sind nicht zu würzig und werden von Kindern meist gern gegessen. Achte darauf, den Käse sparsam zu verwenden – ein paar kleine Stückchen im Pfännchen reichen völlig.

Tipp: Kombiniere den geschmolzenen Käse mit mildem, vorgegarten Gemüse oder Kartoffeln. So wird das Pfännchen kindgerecht, ausgewogen und lecker – ganz ohne zu viel Salz.

5 Raclette Pfännchen Ideen für kleine Kinder


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Raclette Pfännchen für kleine Kinder

Soll ich auch ein Raclette Pfännchen für das Baby füllen?

Ich empfehle dir, deinem Baby beim Raclette nur einzelne Zutaten zu geben und auf Soßen und Gewürze zu verzichten. Der Geschmack reiner Lebensmittel ist für Mini völlig ausreichend. Verlangt es vehement nach einem Pfännchen, dann fülle es einfach nur mit ein bisschen Pellkartoffel, ein paar Nudeln, vorgekochtem Gemüse oder ein paar Stückchen Ananas und streue nur sehr wenig milden Käse darüber.

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